Montag, 27. April 2009
27.04.09 Hornillos del Camino nach Itero de la Vega
Na wenigstens haben die ganzen Superpilger hier heute Nacht nicht geschnarcht und ich habe gut geschlafen.

Das Wetter ist heute Morgen wieder ein bisschen besser, allerdings noch nicht viel waermer.
Heute kommt noch ein netter kuehler Wind aus dem Westen -also mitten ins Gesicht- hinzu.

Vorab muss ich jetzt mal kurz auslaendisch werden.

Dear Cemi,
happy birthday to you. I wish you all the best, happyness and healthy. God bless you!!!

So, das waere jetzt auch erledigt. Cemi hat uns naemlich in Burgos verlassen. Er muss jetzt wieder arbeiten. Der arme Kerl. Wir werden ihn alle vermissen.

ich vermisse jetzt auch schon meinen Onkel Wim und Theo. Die beiden Rennpilger sind jetzt ca. 1 Etappe voraus. Da halte ich jetzt nicht mehr mit. Aber ich bin mir sicher, dass wir uns wieder treffen werden, und sei es in Santiago vor der Kathedrale.
An dieser Stelle noch einmal ganz liebe Gruesse an Mary und Ida nach Holland! :-))

Wenn ich jetzt schon dabei bin, mache ich mal weiter: Ja Markuss, heute hat mich ein zaertlicher Sonnenstrahl beruehrt...jetzt weiss ich auch, wo der herkam...Danke Dir!!! :-)

So, und jetzt mal wieder zum Grunde meines Schreibens. DER WEG

Heute morgen habe ich dann also erst mal ein bisschen was gefruehstueckt. Dann wollte ich mal wieder in den Morgen laufen. Heute habe ich mal wieder entschieden, einzig und alleine fuer mich zu laufen! Liebe Deinen naechsten, wie dich selbst. Morgen ist dann wieder jemand von meinen Lieben dran!
Es ging dann so gegen 7.30 Uhr los. Kalt war es, die Sonne kam manchmal raus und wie ich schon sagte:; Wind. BRrrrrrr

Der alte Benz muss erst mal wieder ein bisschen warm laufen. Ich eier hier ganz schoen auf dem Camino rum. Aber ich bin fuer mich alleine und es geht mir gut.
Bin ganz bei mir und geniesse den Weg und die Umgebung.
Wir sind auf ca. 900 Meter Hoehe und man kann sehr weit schauen (dass ich hier keine Bilder hochladen kann, ist wohl verstaendlich...bin froh, dass das Ding hier nicht abschmiert...)

Die Etappe ist heute erst mal eine unendliche Weite. Zunaechst ist es noch ein bisschen huegelig aber dann unendliche Weite. Ganz toll. Der Gegenwind ist wohl ein bisschen nervig, die kalten Haende auch aber die Sicht und die unendliche Weite zu spueren, tut einfach nur gut. Ich geniesse es total.

Nach elf Kilometern - und das ist nicht gelogen- tut sich in der Ebene ein Loch auf und darin haben sie ein Dorf gebaut. Man kann von oben noch nicht einmal den Kirchturm sehen. Witzig.
Dort machen wir dann - wir haben uns beim Laufen wieder getroffen- ein Paeuschen und trinken Kaffee (ich natuerlich Bleifrei!!!)

Danach gehe ich wieder fuer mich alleine. Tut gut.

Ich treffe und ueberhole wieder meine Italienische Freundin mit ihrem Mann.

Dieses Ritual haben wir nun schon seit bestimmt einer Woche. Sie geht mit ihrem Mann und ich erkenne sie immer schon von weitem an ihren in gelbe Tueten eingepackte Isomatten.
Seit wir das gemeinsame Abendgebet in Granon hatten, haben wir uns ins Herz geschlossen. Es ist immer eine herzliche Begruessung. Allerdings koennen wir uns in keiner Sprache gemeinsam unterhalten. Ich spreche kein Italienisch, sie hingegen nur! Aber man kann sich auch ohne Worte unterhalten.

Gegen mittag entscheide ich mich, dass ich heute mal wieder einen 30er Laufe. Die Etappen sind etwas unguenstig geschnitten. Entweder 20 Kilometer oder 30. Da ich die Mondgesichter, wenn moeglich, hinter mir lassen moechte (dann kommen halt Neue lach), ist mir diese Entscheidung leicht gefallen.

Und dann passiert unverhofft, worauf ich schon die ganze Zeit warte.
Ganz zu beginn meiner Pilgerreise habe ich doch den Anderl getroffen (ich hatte Euch, so glaube ich, von ihm erzaehlt). Ich hatte immer Angst, dass er in die falsche Richtung laufen wuerde.
Heute laufe ich durch ein Dorf. Und wer sitzt da bei den aelteren Damen in der Sonne: DER ANDERL!!!
Ich habe mich total gefreut und dies auch lautstark kundgetan.
Ihm geht es ganz gut (hat er mir in seiner eigenen Knappheit gesagt), doch die Fuesse taeten ihm weh. Wem tun die hier nicht weh. lach

Ich bin dann aber weiter gezogen. Habe dann einen Tafelberg ueberquert. Wenn dieser Camino in Asien oder in Amerika waere wuerde ich sagen, der ist als eine Art Parcour oder Funpark angelegt. Da steigst Du einen steilen Berg hinauf, laeufst nur 500-600 Meter darueber und dann quaelst Du dich und deine wehen Knie wieder runter. Jeden Tag hast Du irgend eine Tagesaufgabe zu erledigen, bei der es verschiedene Punkte gibt. Vielleicht rennen deshalb manche so verkrampft hier rummm...es scheint wirklich um was zu gehen...lach. Echt bescheuert.
Und nach diesem Berg wurde der Wind auch wieder staerker.
Aber auch die Landschaft. Ich war zwar noch nie in Schottland, aber so stelle ich mir das dort vor.

Ich geniesse den Weg und komme dann bald im Refugio an. Alex und Martin warten schon auf mich.

ich gehe dann ins staedtische Refugio, da bei uns der PC kaputt ist. Ich will Euch ja nicht zu lange mit neuen Geschichten vom Camino warten lassen.

Jetzt ist mir gerade mal wieder der restliche Text geklaut worden...das nimmt hier aber jetzt Ueberhand. Heute war aber das Meiste schon gespeichert...ihr seht, auch hier lernt man immer dazu lach

Ja, lachen kann ich noch. Es tut naemlich gut.

Auf dem letzten Stueck heute hatte ich irgendwann mal so eine Eingabe. Ich nehme sie ernst und daher:Ñ

Ich soll Euch vom Camino Gottes Segen schicken.
Er segne Euch, behuete und beschuetze Euch auf all Euren Wegen, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes Amen!

Ich werde jetzt mal in mein Refugio gehen. Mich ein wenig reinigen und dann auf das Abendessen vorbereiten...es gibt heute Paella...freue mich schon drauf

So, das war es fuer heute

es gruesst Euch Herzlich
buen camino
Thomas

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26.04.09 Burgos nach Hornillos del Camino
So, wie das ueberall so ist, ist Sonntag, der Tag des Herrn :-)

Ich habe gestern mal wieder ein bisschen frei gehabt. Das hat gut getan. Bin eine kurze Etappe gelaufen und habe den halben Tag Pause gemacht. Das tut gut.

In Burgos waren wir abends schoen essen und ich habe wunderbar in der Nobelherberge geschlafen. Echt nett.

Morgens haben wir dann gemeinsam gefruehstueckt und sind dann nochmal in der Kirche gewesen (bald koennte es fuer einen Heiligenschein reichen grins).

Danach sind wir dann losgezogen. Und ich sage Euch, wir sind weit entfernt von spanischen Wetterverhaeltnissen. Es war total kuehl und nur ab und an kam die Sonne raus. Brrrr...da bekommt man ganz schoen kalte Haende.

Das Laufen lief aber ganz gut. Ich habe mir vorgenommen, nach den 40 Kilometern, mal ein bisschen kuerzer zu treten.

Die Menschen in der Herberge in Hornillos...lach, das war echt der Hammer. Die haben alle geschaut, wie die Mondgesichter. Alles neue Gesichter, die ich noch nicht kenne. Das freut man sich richtig, wenn man mal einen trifft, den man schon kennt (selbst, wenn man ihn nicht leiden kann...lach).

Also PIlger gibt es, die gibt es garnicht. Ich freue mich, dass die Cornelia und die Simone auch da sind. Alex und Martin haben auch ihr Quartier hier bezogen.

Cornelia hat sich dankenswerter Weise mal um meine Ferse gekuemmert (nein, nicht um die Verse lach).
Es wurde auch gleich viel besser.

Jedenfalls sehen die meisten Pilger hier ziemlich unentspannt aus. Die haben so gequaelte Gesichter. Da wohl noch einige in Burgos dazu gekommen sind, ist die Herberge hier bald voll. Internet gab es natuerlich auch nicht. Aber macht auch nichts, ich hatte ja frei :-))

Heute sind wir auf dem Weg an einem Schild des Caminos vorbeigekommen. Ich war ein bisschen beruehrt. Auf dem Schild konnte man dann anhand der Landkarte sehen, wie weit wir schon sind. Ja Markuss, Du hast recht. Ich bin schon ganz schoen weit. Bald ist die Haelfte geschafft. Von ca, 805 KM (die Angaben differieren hier immer um ein paar Kilometer, je nach Reisefuehrer) habe ich ab hier noch ca. 470 Kilometer vor mir. Davon bin selbst ich beeindruckt. Wieviel Kilometer man doch in 10 oder 11 Tagen so schaffen kann. (ein bisschen Selbstbeweihraeucherung darf schon auch sein grins).

Jedenfalls war es den ganzen Tag `kuehl. Im Supermarkt habe ich dann ein bisschen eingekauft udn spaeter wieder schoen das Pilgermenue zu mir genommen. Wir waren beim Essen nur zu dritt. Aber es war sehr nett.
Als wir um 21.30 Uhr zurueck gekommen sind, lagen die in unserem Zimmer schon alle im BEtt. Also sind wir da auch rein gegangen.

Ich sage Euch, ich war seit Jahrzehnten nicht mehr um 21.30, geschweige denn im hellen, im Bett. Aber geschlafen habe ich wunderbar.

So, das war es fuer diesen Tag, weiter geht es im naechsten Beitrag.

Heute sitze ich an einem tollen Rechner. Ungefaehr so aus mitte der neunziger Jahre und ihr werdet es nicht glauben, der waehlt sich hier noch uebers Telefon ein...lach...arbeitet ein bisschen langsamer...hier kann man also was erleben...

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26.04.09 Burgos nach Hornillos del Camino
So, wie das ueberall so ist, ist Sonntag, der Tag des Herrn :-)

Ich habe gestern mal wieder ein bisschen frei gehabt. Das hat gut getan. Bin eine kurze Etappe gelaufen und habe den halben Tag Pause gemacht. Das tut gut.

In Burgos waren wir abends schoen essen und ich habe wunderbar in der Nobelherberge geschlafen. Echt nett.

Morgens haben wir dann gemeinsam gefruehstueckt und sind dann nochmal in der Kirche gewesen (bald koennte es fuer einen Heiligenschein reichen grins).

Danach sind wir dann losgezogen. Und ich sage Euch, wir sind weit entfernt von spanischen Wetterverhaeltnissen. Es war total kuehl und nur ab und an kam die Sonne raus. Brrrr...da bekommt man ganz schoen kalte Haende.

Das Laufen lief aber ganz gut. Ich habe mir vorgenommen, nach den 40 Kilometern, mal ein bisschen kuerzer zu treten.

Die Menschen in der Herberge in Hornillos...lach, das war echt der Hammer. Die haben alle geschaut, wie die Mondgesichter. Alles neue Gesichter, die ich noch nicht kenne. Das freut man sich richtig, wenn man mal einen trifft, den man schon kennt (selbst, wenn man ihn nicht leiden kann...lach)

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